Laura Vahl

* 1979 in Hagen, aufgewachsen in Düsseldorf, Deutschland

Studium der Landschaftsarchitektur an der TU Berlin

Projekte: Parkanlagen, Platzgestaltungen, Spielplätze und urbane Kunstinstallationen

Zur Person

„Ein wilder Garten ist etwas Wunderschönes, keine Frage“, sagt die Berliner Landschaftsarchitektin Laura Vahl, „aber mein Herz schlägt für die urbanen Orte, für Plätze und Begegnungsorte vieler tausender Menschen.“ Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie vor allem in der Natur, erst nach ihrer Schulausbildung beginnt sie sich für das Thema Stadt zu begeistern.

Sie studiert Landschaftsarchitektur an der TU Berlin und arbeitet währenddessen bereits in den beiden Büros der britisch-amerikanischen Landschaftskünstlerin Martha Schwartz in London und Boston. In dieser Zeit plant sie Stadtgestaltungs- und Stadtentwicklungsprojekte in Dubai, Las Vegas und Kasachstan.

Zurück in Berlin, gründet sie 2011 ihr eigenes Büro Lavaland, wo sie heute ein Team mit rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern leitet. Bis 2015 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Berlin. Seit 2019 ist sie Professorin an der Berliner Hochschule für Technik. 

Zur Arbeit

In einer alten, aufgelassenen Fabrik in Berlin-Kreuzberg entwirft Laura Vahl mit ihrem Team Parks, Plätze, Straßenräume, Quartiersanlagen und Spielplätze im urbanen Raum. Ihre Arbeit reicht vom Masterplan bis hin zum allerkleinsten Maßstab, in dem sie Spielgeräte und Sitzmöbel für Jung und Alt entwirft. Ihr Ziel ist es, demokratische Räume für alle zu schaffen – ob das nun der Mehringplatz in Berlin, der Campus Charlottenburg oder der Seepark in der Seestadt Aspern in Wien ist.

Am liebsten arbeitet sie dabei mit dem, was sie als „Gemengelage vieler Menschen und ihrer Interessen“ bezeichnet. Je wilder, kontrastreicher und multikultureller die gesellschaftliche Mischung, desto lieber ist es ihr, denn nicht zuletzt ist es die Aufgabe urbaner Orte, unterschiedliche Menschen mit ebenso unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenzubringen und ihnen eine Bühne für Sozialisation zu bieten. Um das zu erreichen, arbeitet sie nicht nur mit Funktionalität, sondern auch mit Leidenschaft und Humor. 

Seepark, Seestadt Aspern, Wien

Die Grundidee des Asperner Seeparks ist die Maximierung und Ausweitung des Sees und der maritimen Stimmungsbilder bis in die städtischen Gassen und Straßen hinein. Laura Vahl bezeichnet diesen Gestaltungsansatz als „Multiplikation des Wassers“.

Der von ihr zusammengestellte Werkzeugkasten umfasst Steine und unbehauene Felsbrocken, sanft geschlungene Wege, Sitzbänke mit Blick aufs Wasser, unregelmäßig platzierte Sträucher und Bäume, die der weichen Topografie folgen, sowie bunte Frösche, Libellen und Spielgeräte, wie man sie aus Seebädern und Kindheitstagen kennt. Die beiden wichtigsten Elemente des Seeparks jedoch sind der Fußgängersteg, der einen alternativen Weg über die Bucht anbietet, sowie die beiden Trauerweiden, die – in vielen Jahren einmal – einen romantischen Mittelpunkt in der Seestadt bilden werden.

Das Konzept scheint voll aufzugehen: Schon am Eröffnungstag am 14. Juli 2015 sprangen die Menschen ins Wasser, und auch heute noch sind Flip-Flops, Luftmatratzen und der Geruch von warmer Sonnencreme aus dem Seepark nicht mehr wegzudenken.